Was ist die ABC-Analyse / ABC Klassifizierung?

Die ABC-Analyse ist ein betriebswirtschaftliches Werkzeug, das zur Klassifizierung von Vermögenswerten oder Ressourcen nach ihrer Bedeutung und ihrem Wert verwendet wird. Diese Methode hilft Unternehmen, ihre Ressourcen effizient zu verwalten.

Die ABC-Analyse unterteilt Vermögenswerte in drei Kategorien: A, B und C. Diese Kategorisierung basiert auf dem Prinzip, dass nicht alle Ressourcen den gleichen Wert oder dieselbe Bedeutung für das Unternehmen haben.  

A-Güter/ A-Klasse: Diese Güter sind dabei die wertvollsten. Sie machen normalerweise nur einen kleinen Teil der Gesamtanzahl aus. Sie repräsentieren jedoch einen großen Teil des Gesamtwerts.

B-Güter/ B-Klasse: Diese Güter haben einen mittleren Wert  

C-Güter/ C-Klasse: Diese Güter repräsentieren die geringsten Werte, obwohl sie in der Menge dominieren können.

Wie teilt man ABC-Güter ein?  

Die Einteilung der Güter in die Kategorien erfolgt typischerweise durch eine Analyse der Verbrauchswerte und der Menge der einzelnen Artikel. Hierfür werden statistische Methoden wie die Pareto-Analyse verwendet, die sich auf die 80/20-Regel stützt: 20% der Artikel sind für 80% des Gesamtwerts verantwortlich.

Um die Güter einzuteilen, werden zunächst die jährlichen Verbrauchswerte der Artikel ermittelt und dann in absteigender Reihenfolge sortiert. Der kumulative Prozentsatz des Verbrauchswerts wird berechnet und den entsprechenden Prozentsätzen zugeordnet, wobei typischerweise die Top 10-20% der Artikel als A-Güter, die nächsten 20-30% als B-Güter und der Rest als C-Güter klassifiziert werden.

Ein Beispiel: Ein Handelsunternehmen analysiert sein Sortiment mit 1.000 Produkten.

• A-Güter: 100 Artikel (10 % der Gesamtmenge), die jedoch 70 % des Gesamtwerts ausmachen. Beispiel: Hochwertige Maschinen oder Spezialteile.
• B-Güter: 200 Artikel (20 % der Gesamtmenge), die rund 20 % des Gesamtwerts repräsentieren. Beispiel: Standardkomponenten oder regelmäßig benötigte Materialien.
• C-Güter: 700 Artikel (70 % der Gesamtmenge), die nur 10 % des Gesamtwerts ausmachen. Beispiel: Bürobedarf oder günstige Ersatzteile.

Diese Einteilung hilft dem Unternehmen, die Beschaffung zu priorisieren. Alle Objekte aus der Kategorie A-Güter brauchen enge Kontrolle. Sie erfordern auch ein strategisches Lieferantenmanagement. Objekte, die als C-Güter klassifiziert sind, werden oft einfacher beschafft. Dafür gibt es vereinfachte Prozesse oder Rahmenverträge.

Welches Ziel hat die ABC-Analyse bei der Beschaffung?

Das primäre Ziel im Prozess ist die Optimierung der Lagerhaltung und die effiziente Allokation von Ressourcen. Sie ermöglicht es Unternehmen, sich auf die wichtigsten Güter zu konzentrieren, um die Lagerkosten zu senken und die Lieferkettenmanagement zu verbessern.

Durch die Fokussierung auf Güter der Klasse A, die den größten Wert haben, können Unternehmen ihre Beschaffungsstrategien verbessern. Sie können auch besser mit Lieferanten verhandeln und die Lagerbestände dieser wichtigen Artikel genau überwachen. Für Güter der Klasse B und Klasse C sind die Kontrollen weniger streng. Auch die Beschaffungsverfahren sind einfacher. Das führt zu niedrigeren Verwaltungs- und Lagerkosten.

Wann lohnt sich eine ABC-Analyse?

Eine ABC-Analyse ist besonders vorteilhaft in Situationen, in denen Ressourcen optimiert und strategische Entscheidungen bezüglich des Lagerbestands und der Beschaffung getroffen werden müssen. Sie ist ideal für Unternehmen mit einer großen Anzahl von SKUs (Stock Keeping Units) oder solche, die ihre Kapitalbindung und ihre Lagerkosten minimieren möchten.

Insbesondere in Branchen mit hohem Umsatzvolumen oder bei Unternehmen, die nach Wegen zur Effizienzsteigerung suchen, können signifikante Vorteile erarbeitet werden. Prioritäten werden neu festgelegt. Es ist wichtig, dass die wertvollsten Ressourcen die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Weniger wichtige Artikel können mit weniger Aufwand verwaltet werden.

Wie verbessert die ABC-Analyse die Risikomanagement und Geschäftsflexibilität?

Darüber hinaus unterstützt die ABC-Analyse Unternehmen bei der Identifizierung von Risikofaktoren in ihrer Lieferkette. Durch das Analyseverfahren wird bestimmt, welche Güter A, B oder C sind. So können Unternehmen Risiken wie Lieferengpässe oder Qualitätsprobleme besser erkennen. Sie können dann passende Maßnahmen ergreifen.  

Die Klassifizierung hilft Managern, ihre Zeit und Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Teile des Geschäfts zu richten. So verbessern sie die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität in sich ändernden Marktbedingungen.  

Die ABC-Analyse ist nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung. Sie ist auch ein strategischer Hebel. Damit kann das Unternehmen widerstandsfähiger werden und langfristige Wettbewerbsvorteile sichern.

ABC Analyse: Fazit:

Die ABC-Analyse ist ein unverzichtbares Instrument im modernen Geschäftsumfeld. Sie bietet eine klare Methodik zur Priorisierung von Ressourcen, was zu verbessertem Lagermanagement, effizienterer Beschaffung und insgesamt zu einer optimierten Ressourcenallokation führt.  

Indem sie Unternehmen ermöglicht, ihre Aufmerksamkeit und ihre Ressourcen auf die wichtigsten Bereiche zu konzentrieren, stellt die ABC-Analyse sicher, dass kritische Ressourcen effektiv genutzt und weniger kritische effizient verwaltet werden. Dies führt zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten betrieblichen Leistungsfähigkeit.