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Early Involvement, KI & Plattformdenken und die Zukunft von Höveler Holzmann

In dieser Folge von Procurement Unplugged spricht Gastgeber Fabian Heinrich mit Daniel Belka, Geschäftsführer von Höveler-Holzmann, über die Transformation des Einkaufs. Daniel Belka gibt spannende Einblicke in seine persönliche Laufbahn, die Entwicklung seines Unternehmens und die geplante Umfirmierung zur Valantic Supply Chain & Procurement Consulting.

Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen und Chancen im Einkauf: von der Rolle des Einkaufs als strategischem Werttreiber über die Notwendigkeit digitaler und KI-gestützter Prozesse bis hin zur Plattformökonomie. Daniel Belka betont, wie sich die Anforderungen an den Einkauf seit der COVID-19-Pandemie massiv verändert haben und warum Early Involvement und technologische Exzellenz heute entscheidend sind. Zum Schluss gibt es einen Ausblick auf die Zukunft des Einkaufs, inklusive KI, vollautomatisierter Prozesse und wachsender Bedeutung datengetriebener Entscheidungen.

Unsere Sprecher
Daniel Belka
Daniel Belka
Partner & Managing Director, Höveler Holzmann
Fabian Heinrich
Fabian Heinrich
CEO & Co-Founder of Mercanis

Fabian Heinrich (00:00)
Herzlich willkommen zu der weiteren Folge von Procurement Unplugged. mit Daniel Belka Geschäftsführer und Managing Partner von Höveler-Holzmann, eine Valantic Company. Daniel, freut mich sehr, dass du heute hier bist.

Daniel Belka (00:14)
Fabian, freut mich, dass ich bei dir sein kann. Vielen Dank für die Einladung.

Fabian Heinrich (00:18)
Vielleicht möchtest du ganz am Anfang erst einmal vorstellen, wer und was Höveler-Holzmann

Daniel Belka (00:25)
Ja, natürlich sehr gerne. Also wir sind eine Unternehmensberatung, Managementberatung, absolut spezialisiert auf die Themenfelder Einkauf, Supply Chain Management und Nachhaltigkeit in allen operativen Prozessen. Nachhaltigkeit ist ja ein Thema, was in den letzten fünf, sechs, sieben Jahren extrem an Geschwindigkeit gewonnen hat. Das haben wir damals dann auch aufgenommen. Ursprüngliches Höveler-Holzmann gegründet von Bernhard Höveler, Florian Holzmann.

Vor über 15 Jahren als Einkaufsboutique und wir haben uns dann sozusagen immer weiter durch die Operations gearbeitet. Das heißt heute machen wir sehr viel auch neben Einkauf, was natürlich immer noch unser Herzstück ist, sehr viel in der Logistik als Beispiel, sehr viel im Planungsprozessen, das berühmte Sales and Operational Planning, Inventory Management und so weiter. Also alle sämtliche operativen Prozesse in Unternehmen schauen wir uns an.

Und optimieren wir gemeinsam mit unseren Kunden.

Fabian Heinrich (01:26)
Ja, sehr spannend. ich glaube, da habt ihr, sagen mal, viele wegweisende Themen für viele deutsche Unternehmen, die ihr da tagtäglich beackert. Jetzt, ich meine, bist du seit einigen Jahren ja Managing Partner und Geschäftsführer dort. Jetzt war wahrscheinlich nicht seit jeher dein Traum, im Einkauf zu arbeiten oder vielleicht doch. Aber spannend wäre natürlich, denke ich mal, zu erfahren, wie war dein Werdegang oder

Wie bist du quasi in den Einkauf gekommen?

Daniel Belka (01:57)
Ja, also in den Einkauf gekommen, spannende Frage, Fabian, wie die Jungfrau zum Kinde. Also das war reiner Zufall. Ich war eigentlich ganz auf der anderen Seite unterwegs im Sales-Bereich nach dem Studium und dann habe ich eine Anzeige gelesen, damals noch in der Zeitung, also ganz klassisch Print und da wurden Einkäufer in Einarbeitung von einer Firma Lidl gesucht, Lidl in Neckars Ulm. Und da habe ich mich beworben und wurde

tatsächlich auch genommen und da habe ich mein absolutes Herz und meine Leidenschaft gefunden, das Thema einkauf, strategischer einkauf und habe dann viele Jahre erstmal in Konzernen gearbeitet, bei der Firma Lidl, bei der Firma Rewe Group in Köln in Einkaufsaufgaben, viele Logistikthemen dort auch gesehen, neben dem Einkauf, weil das alles im Handel natürlich miteinander verquickt ist. Bin also wie du siehst nicht der geborene Berater.

Fabian Heinrich (02:56)
Hehehehe

Daniel Belka (02:56)
Aber, habe dann vor über 12 Jahren, habe ich dann in Anführungsstrichen die Seiten gewechselt, bin dann praktisch aus dem Konzern raus, aus der Linie und habe mich eben der damals kleinen Höveler-Holzmann, das war noch sehr start-upig, also sehr frisch angeschlossen und das ist wie gesagt über 12 Jahre her und ich habe es nie bereut.

Seitdem geht es bei mir nur noch ⁓ schöne Einkaufsthemen und Supply Chain-Themen hoch und runter. Meine damaligen Arbeitgeber sind jetzt praktisch sozusagen meine Kunden auf der anderen Seite unter anderem natürlich. ja, vielleicht das zu ergänzen, die Höveler Holzmann ist stetig gewachsen und vor zwei Jahren haben wir uns dann der Valantic angeschlossen. Also das heißt, wir sind Teil der Valantic einer größeren Beratung über 4000 Mitarbeiter weltweit. Vielleicht nutze ich jetzt auch die Gelegenheit Fabian, wenn das okay ist, und zähle dir ein kleines Geheimnis oder ein Großgeheimnis.

Fabian Heinrich (04:03)
Ja, sehr gerne. Also sicher auch für unsere Hörer sehr spannend.

Daniel Belka (04:08)
Ja genau, also ein Geheimnis insofern, weil es am Ende auch jeder sehen wird, in gut zehn Wochen irgendwann Richtung Herbst werden wir umfimieren. Die Höveler-Holzmann als Marke wird so vom Markt gehen und neu wird Valantic über unseren Köpfen dann strahlen als Brand. Das heißt wir werden die Valantic Supply Chain Procurement Consulting und werden dann eben.

Unter dem Brand unserer Untergesellschaft firmieren Die gute Nachricht dabei ist, die handelnden Personen bleiben die gleichen, also egal ob ein Bernhard Höveler ein Florian Holzmann, die Gründer von Höveler Holzmann oder meine Person, wir werden alle an Bord bleiben, sind alle an Bord und werden weiter mit unseren Kunden uns spannenden Einkaufsthemen widmen.

Fabian Heinrich (04:59)
Ja, sehr heiße Neuigkeiten, Daniel. Also, Höveler-Holzmann wird zu Valantic. Klar, dass ihr als Tochter von Girdt war, länger klar. Aber war natürlich auch in der Einkaufsbranche, sag mal, eine alteingesessene Marke, Höveler-Holzmann. Also, ja, spannende News. Was verspricht ihr euch von dem Markenwechsel oder von der neuen

Daniel Belka (05:25)
Grundsätzlich können wir als Valantic die berühmte End-to-End-Beratung anbieten. Das heißt, wir als Höveler-Holzmann-Einheit, demnächst Valantic, Supply-Trend and Procurement Consulting, verstehen uns als klassische Management-Berater. Das heißt, können Strukturen weiterentwickeln, Prozesse weiterentwickeln.

Wir können Mehrwerte liefern, meinetwegen auch Einkaufsoptimierung, auch im Konditionsbereich als Beispiel. Aber wir stellen natürlich über die Jahre immer mehr fest, Digitalisierung hält Einzug, auch im Mittelstand, und das ist auch richtig so. Und die konzeptionelle Beratung ist halt nicht das Ende, unsere Kunden möchten, nachdem wir ein gutes Konzept erarbeitet haben, gute Prozesse, gute Strukturen, möchten natürlich dann auch Lösungen haben, systemische Lösungen.

Und möchten diese guten Prozesse abgebildet haben digital. Da bist du ja selber auch Experte mit Merkanes drin, wie man eben gute Prozesse im Einkauf digital abbildet. Und das können wir eben mit Valentic leisten. Das heißt, wir können end-to-end beraten, wenn wir möchten, allen möglichen Bereichen. Wir sind zum Beispiel sehr engagiert im Bereich SAP. Wir haben viele, Kolleginnen und Kollegen, die SAP-Experten sind und da entsprechend dann auch die Einkaufsthemen.

Weiter in der Wertschöpfung entwickeln können im System. Beispielsweise, wir haben aber auch zahlreiche andere Tools in der Partnerschaft. Wir sind sowieso bei Höveler-Holzmann technologieagnostisch, wie wir sagen. Wir haben kein eigenes Tool, sondern wir beraten unsere Kunden eben anwendungsgerecht. Wenn wir jetzt mal schauen, weil wir jetzt zusammen sprechen, Mercanis ist natürlich ein tolles Tool für Mittelstand.

Und dann sagen, man Mittelständler beraten, könnte Mercanis natürlich auch eine perfekte Lösung sein für den Mittelstand. Und so gehen wir eben durch die Anforderungen unserer Kunden durch und suchen dann die digitale Lösung mit ihnen aus und begleiten sie die Kunden bis zum Ende, bis das Tool funktioniert, bis das Tool implementiert ist und eben die weiterentwickelnden Prozesse auch digital funktionieren.

Fabian Heinrich (07:42)
Ja, meine, jetzt hast du viel zum Thema Digitalisierung erwähnt. Großes, Thema. Ich glaube, das treibt auch viele oder Kunden um. Du bist jetzt aber auch schon lange im Einkauf. Wie hat sich denn der Einkauf in den letzten 20 Jahren verändert? Ich meine, damals war es natürlich noch nicht so digital, aber ist Digitalisierung so das einzige Thema, was sich verändert hat? sich auch die Anforderungen an den Einkäufer verändert? Das wäre vielleicht nochmal spannend, wenn du uns auf so eine Reise mitnehmen könntest.

Daniel Belka (08:12)
Ja, also der Einkauf hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Also ich muss sagen, für die Einkaufsfunktion war ja auch Covid, also alles ab Ende 2019, tatsächlich ein Segen, weil wir natürlich gesehen haben, dass Einkauf nicht einfach nur irgendeine Bestellfunktion ist und irgendein Beschaffer für die Bedarfe des Unternehmens, sondern dass Einkauf tatsächlich eine wichtige Managementfunktion ist und eine wichtige Funktion, wirklich die Wertschöpfung zu befeuern im Unternehmen. Das ist ganz klar. Also ich würde echt sagen...

Fabian Heinrich (08:44)
Also quasi seit Covid, würdest du sagen, kann man so vom Bestellbüro zum Wertreiber sozusagen.

Daniel Belka (08:52)
Ja, also man muss natürlich nach Branchen differenzieren. Also ich komme ja ursprünglich aus dem Handel, habe ich ja erzählt. Im Handel ist der Einkauf schon immer eine strategische Funktion gewesen. Aber wenn ich jetzt in produzierende Unternehmen reinschaue, Beispiel, da gibt es ja durchaus Fachbereiche, die hatten vor Covid das Sagen und der meint wegen der Forschung und Entwicklung, technische Bereich, Beispiel der Einkauf war.

Fabian Heinrich (08:58)
Mögen.

Daniel Belka (09:16)
reine Erfüllungsgehilfe. Jetzt haben wir festgestellt, als die Bedarfe auf einmal nicht gedeckt werden konnten, als Knappheit da war, festgestellt, dass das, was wir schon lange sagen, dass wir...

Fabian Heinrich (09:18)
Ja, ja, ja.

Daniel Belka (09:29)
Im Grunde genommen sagen, so Verrantenmanagement hat einen riesen Mehrwert für eine Firma, ein Risikomanagement hat einen riesen Mehrwert. Saubere Einkaufsprozesse, Bedarfsanmittlungen haben Mehrwert für Unternehmen. Dass das im Krisenfall einfach den Unternehmen, die gut aufgestellt waren in diesen ganzen Bereichen, also strategischer Einkaufsprozess sehr gut ausgebildet, die Verrantenmanagement sehr gut ausgebildet und so weiter, dass diese Unternehmen viel besser durch die Krise gekommen sind, weil der Einkauf einfach leistungsfähig war.

Als Unternehmen, die die Einkaufsfunktion unterentwickelt hatten. Die hatten wirklich Probleme überhaupt an Produkten, Materialien zu kommen, an entsprechend die Belieferung, die Versorgung. Und da konnten wir ganz klar sehen in unserer Kundschaft auch, wo gesagt haben, die reifen Unternehmen im Einkauf haben einfach einen Vorteil. Und das ist ein Thema, was im Jahr 2020, 2021, 2022, einfach so deutlich geworden ist. Und da ist das Einkaufsthema gefühlt nochmal ganz stark.

Auch beim Geschäftsführer oder im Vorstand auf den Tisch gekommen. wir sehen ganz klar, dass auch in den Einkauf investiert wird, dass viele Unternehmen auch sagen, wir möchten gerne den Einkauf weiterentwickeln. Und wir haben gerade auch ganz spannende und tolle Projekte, wo der Einkauf auch als strategischer Partner fürs Business wahrgenommen wird. Also das heißt, der Einkauf ist nicht nur eine Führungsgehilfe, sondern der Einkauf wird

Tatsächlich schon in Planungsprozessen, in Planungsgesprächen mit an den Tisch geholt. Und wir sagen, wir nehmen mal an, wir haben eine IT-Abteilung, nehmen wir mal das konstruierte Beispiel.

Fabian Heinrich (11:02)
Also in der Bedarfsermittlung quasi schon.

Daniel Belka (11:05)
Genau, wir haben eine Artierabteilung und die planen für das nächste Jahr, für das Jahr 2026 meinetwegen ein Ausgabenvolumen von 5 Millionen Euro. Nehmen wir es einfach mal, ist völlig konzentriert dieser Fall. Und früher hätte man gemacht und gemacht und irgendwann wird der Einkauf dann zur Verhandlung mit dazu geholt. Das ist dieses berühmte Late Involvement. Da sagt der Einkäufer auch nur noch, was soll ich jetzt machen? Alles ist ausgesucht. Ich darf jetzt nur den Vertrag tippen. Heute

Fabian Heinrich (11:15)
Ja. Hmm.

Daniel Belka (11:33)
Sehen wir ganz deutlich, dass so ein Einkauf eben frühzeitig bei der Bedarfsermittlung schon in den Planungsgesprächen im Vorjahr dazugeholt wird, dass man sich anschaut, okay, was wollen wir denn eigentlich beschaffen, was ist der Bedarf des Fachbereichs und dass der Einkauf frühzeitig eben auch ein bisschen so auf einer Art Projektbasis teilweise dann diese Bedarfe eben managt und sieht, okay, was habe ich für einen Beschaffungsmarkt, ja, welche Beschaffungsstrategien kann ich daraus anwenden.

Und das idealerweise natürlich auch in sogenannten Beschaffungsinitiativen beispielsweise digital abbildet. Und dann kann man sehen, es laufen gerade 40, 50 Beschaffungsinitiativen beispielsweise, teilweise auf Projektbasis, wenn man jetzt ein großes IT-Stück kaufen möchte beispielsweise, andere sind natürlich Serien.

Materialien, also das heißt Serien, Einkäufe, die man immer wieder einkauft, Rahmenverträgen abruft, ist natürlich ein anderer Charakter des Einkaufs. Aber auch da ist das Thema zum Beispiel Innovationsroadmap entscheidend, wo der Einkauf bei technologischen Unternehmen sehr frühzeitig in Innovationsroadmaps idealerweise eingebunden wird und bei der Lieferantenentwicklung mit dabei ist, in ganz gewissen Verantwortlichkeiten.

Fabian Heinrich (12:46)
Ja.

Daniel Belka (12:53)
Und somit einfach dem Unternehmen Mehrwert liefert. Und dieses Early-Involvement, nicht Late-Involvement, sondern Early-Involvement des Einkaufs, das funktioniert eben natürlich nur, wenn das Unternehmen sehr gute Prozesse hat und die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bedarfsträgern und dem Einkauf gut ausgebildet sind, gut beschrieben sind und jeder im Grunde genommen weiß, was er zu tun hat. Und so ein Einkauf eben nicht als Störenfried, sage ich mal, wahrgenommen wird, der jetzt wieder irgendwas möchte.

Fabian Heinrich (13:21)
Und das Thema Early Involvement, das seht ihr schon so, wenn ihr zum Kunden kommt oder ihr seid da mehr so der Change Manager, der das irgendwie mit vorantreibt. Und was denkst du hat sich verändert in den Unternehmen, dass es jetzt zu diesem Early Involvement dann auch immer mehr kommt?

Daniel Belka (13:41)
Also es gibt Unternehmen, die sind wie gesagt gut aufgestellt. Da ist das Thema Early Involvement gegebenenfalls nicht die Herausforderung. Aber ist selbstverständlich ein Prozess, wenn wir im Unternehmen sind und wenn wir den Auftrag haben, zum Beispiel eine Reifegradanalyse des Einkaufs durchzuführen und uns anzuschauen, wie reif ist denn die Einkaufsstruktur, also die Aufbauorganisation und die Ablauforganisation, die Einkaufsprozesse, wie reif ist denn das Ganze und wo gibt es Stärken, wo gibt es Schwächen.

Fabian Heinrich (13:59)
Mh.

Daniel Belka (14:11)
Dann gucken wir uns das Thema Early-Involvement an. Warum ist das für Unternehmen interessant? Nummer eins, wir haben es gesehen in der Krise, die Resilienz. Werde ich versorgt von Lieferanten? ich Lieferanten, die leistungsfähig sind? Hab ich auch für kritische Teile zwei oder drei Lieferanten, die qualifiziert sind, die entsprechende Qualitäten liefern?

Oder habe ich dieses böse Wort Single Sourcing stark verbreitet, das heißt ich habe einen einzigen Lieferanten, der mir gewisse Materialien, Dienstleistungen zur Verfügung stellt und bin abhängig davon und auf Gedanke und Verderb sozusagen und habe mich da eben nicht drum gekümmert. Das heißt diese Resilienz aufzubauen, die schaffe ich nur, wenn ich wirklich frühzeitig mit der Technologie mitgehe. Das zweite ist natürlich auch Kostenbewusstsein.

Ist meine Kostenstruktur schlank?

Fabian Heinrich (15:06)
Also quasi ich muss früh an dem Thema Technologie dran sein, dass ich da überhaupt eine Chance habe, effizient und prozessual sinnvoll aufzustellen. quasi wenn ich in meinen analogen Prozessen verharre, dann kann ich am Ende des Tages gar nicht so ein Early Involvement Werttreiber sein.

Daniel Belka (15:27)
Genau, richtig. Und das zweite ist eben auch dieses Kostenbewusstsein. Wir sehen, dass sich erfolgreiche Unternehmen nicht nur auf dem Umsatz, auf der Topline tummeln, sondern eben auch auch kostenbewusst sind und sagen, okay, wir wollen jetzt nicht die Sparsamsten der Branche sein, darum geht es hier gar nicht, sondern es geht darum zu sagen, bin ich effizient in der Kostensstruktur aufgestellt, kriege ich gutes Value for Money sozusagen, einen guten Wertbeitrag von meinen Lieferanten.

Fabian Heinrich (15:55)
Vielen

Daniel Belka (15:56)
Und auch da ist eben schon eine frühzeitige Einbindung meinetwegen in Planungsprozessen, wo man danach in strategische Einkaufsinitiativen übergeht nach der Planung und danach eben in den operativen Abruf von Bedarfen. Das heißt, diese gesamte Wertschöpfungskette bis zum Ende des Vertrages, wenn der Vertrag wieder ausläuft und ich einen neuen Vertrag benötige, dass man da den Einkauf, der Einkauf eben die Fachbereiche begleitet, das ist das Entscheidende.

Und da kommt natürlich dazu noch ein gutes C-Artikelmanagement, kennen wir die Kataloge und die weiteren technologischen Tools, dann sozusagen den ganzen C-Teilebereich noch gut zu bearbeiten und zu managen. Und da sagen wir, das ist eben entscheidend, dass der Einkauf gemeinsam mit dem Business, gemeinsam mit den Bedarfsträgern das Einkaufsvolumen managt und dass das Einkaufsvolumen eben nicht unkontrolliert oder die Euros unkontrolliert das Unternehmen verlassen, sondern eben

Fabian Heinrich (16:55)
Hmm.

Daniel Belka (16:56)
Aber verschiedene Thematiken, verschiedene Ansätze, wie gerade beschrieben, eben das Einkaufsvolumen gemanagt wird. Und ⁓ kurz noch eine Brücke zu schlagen zur Technologie, Fabian, da sehen wir eben, das habe ich gerade schon angedeutet, die Prozesse auch ganz klar im Zentrum. Wir stellen wirklich fest, das sind nicht nur wir, das sagen auch Studien, also da gibt es auch

Fabian Heinrich (17:14)
Ja.

Daniel Belka (17:22)
Zelone Studien als Beispiel oder von The Economist gibt es Studien, die zeigen oft, dass die Strukturen und Prozesse in den Unternehmen nicht optimal aufgestellt sind. Warum ist das so? Weil die historisch gewachsen sind, weil Anorganisches Wachstum, bei Zukäufe getätigt wurden und dann entstehen in den Prozessen Schleifen, Schlaufen, Ineffizienzen. Das kann man leider nicht ganz verhindern.

Fabian Heinrich (17:44)
Ja.

Daniel Belka (17:51)
in die Digitalisierung geht, diese ganzen Prozesse eben auch digital abzubilden und technologisch zu unterlegen, damit man eben dort effizient agieren kann, raten wir stark, diese Prozesse glatt zu ziehen, zu optimieren und da mal wirklich einen Blick reinzuwerfen, wie man sich effizienter aufstellen kann. Hat viele Vorteile für ein Unternehmen. Skalierbarkeit als Beispiel, Kostenreduzierung, aber auch ein grundsätzlicher

Enabler, also eine Hilfe, zum Beispiel Software schnell einzuführen, ja, Implementierungszeiten zu verkürzen durch effiziente Prozesse.

Fabian Heinrich (18:28)
Ja, glaube die Digitalisierung kommt keiner mehr herum. klar, ist vollkommen richtig. Das, ich jetzt so mitgenommen habe aus deinem Ratschick ist quasi, dass die Digitalisierung so das Fundament darstellt und dass es ohne das gar nicht mehr geht. Wenn man jetzt aber noch ein Stück weiter denkt, kann man vielleicht sogar sagen, dass es vielleicht ohne AI nicht mehr geht in Zukunft.

Und dann ist ja so, meine AI ist ja schon auch so ein Riesenbasswirt. Was seht ihr denn da, sagen wir mal aus der Praxis dann auch wirklich so für praktische Use Cases, die dann wirklich mit AI einen Wertreiber beim Kunden darstellt?

Daniel Belka (19:14)
Also es ist ein Buzzword. Ganz klar AI. Auf der anderen Seite wird es aber so schnell kommen und so intensiv kommen, dass man eben den Unternehmen nur auch empfehlen kann, sich damit zu beschäftigen. Es gibt im Einkauf unheimlich viele Anwendungsbeispiele.

Tatsächlich bei großen Unternehmen, Dax-Konzernen vielleicht, sieht man auch schon die ein oder andere Use-Case, dieses ein oder andere Anwendungsbeispiel auch im Einsatz tatsächlich. Bei den allerallermeisten Unternehmen noch nicht. Man sieht punktuelle tägliche Nutzung von JetGPT. Ich zum Beispiel nutze diverse AI-Tools wirklich täglich, mich zu unterstützen sozusagen in den in den einzelnen Arbeiten zum Beispiel, ⁓ E-Mails vorzuschreiben, so einen Klassiker, und auch zum Beispiel Verträge zu prüfen. Wenn man jetzt einen Vertrag kriege, dann kann tatsächlich unsere AI, wir haben eine eigene AI, eine Valantic AI, die wir nutzen, also auf einem sicheren Server und alles datensicher, nutzen wir, Verträge zu prüfen als Beispiel.

Und da kann die AI, wo ich vorher eine Stunde lesen musste oder eineinhalb, kann die AI mir in zehn Sekunden eben kritische Paragrafen rausziehen.

Fabian Heinrich (20:11)
Naja.

Daniel Belka (20:35)
und kann mich darauf hinweisen, wo sich Vertrag verändert hat, von dem vorherigen Vertrag als Beispiel oder wo Themen drin sind, wo ich mal ein Auge drauf werfen sollte. Das ist natürlich total praktisch. unsere Projektdatenbank, wir machen sehr viele Einkaufsprojekte, Supply Chain Projekte, haben wir die AI angeschlossen und können dadurch einfach sehr schnell und effizient relevantes Wissen aus unserer Projektdatenband extrahieren.

Fabian Heinrich (21:02)
Hmm.

Daniel Belka (21:02)
Punktuelle Anwendungsbeispiele, wo ich sage, die sind super. Und so sehen wir es auch.

Fabian Heinrich (21:06)
Also gut, meine das Vertragsbeispiel, was ihr da selbst inhouse habt, das ist ja auch ein Thema, was den Einkäufern tagtäglich hilft. Gibt es vielleicht von diesen praktischen Use Cases noch anderes an, wo du sagst, okay, da sollten vielleicht jetzt Firmen drauf gucken, weil da sind die Lösungsanbieter auch schon relativ weit oder gibt es vielleicht auf der anderen Seite andere Themen, wo du sagst, gut, die Verhandelung wird auch weiterhin sehr persönliches Thema sein, da wird uns die AI das Thema nicht lösen.

Daniel Belka (21:13)
Unbedenklich. Ja. Ja.

Fabian Heinrich (21:36)
Spieletze.

Daniel Belka (21:37)
Also ich glaube im strategischen Einkauf sind da insbesondere Datenanalyse-Themen im Vordergrund, die durch die AI sehr viel schneller und besser gelöst werden können. Beispielsweise Bedarfsvorhersagen, Nachfrageplanung als Beispiel. Ja da denke ich mal kann man allein durch die Bestellhistorie, kann man Trends durch die AI wirklich analysieren lassen. Die vorhandenen Bewertungen und Auswahl kann man breit über das gesamte die vorhandenen Portfolio mit gewissen Kennzahlen auch international.

Fabian Heinrich (21:42)
Mh.

Daniel Belka (22:05)
kann man dort natürlich Analysen fahren, wo die AI auch ähnliche Lieferanten finden kann, Beispiel, die man vorqualifizieren könnte. Preis-Rabatt-Analysen im strategischen Einkauf haben wir gesehen. Wir sehen diese Themen, Fabian, aber allerdings, wie ich schon sagte, nur punktuell. Es wird punktuell in gewissen Funktionen heute eingesetzt. Wir sehen aber in der Zukunft ...

Eine klare Hinterlegung von strategischen Einkaufsprozessen flächendeckend von AI. Das ist die Zukunft und diese Zukunft sehen wir ehrlich gesagt in den nächsten zwei bis drei Jahren. Also das wird sehr, sehr schnell kommen, wo diese Entwicklung rasant voranschreitet. Wir fest von überzeugt. Im operativen Einkauf beispielsweise sehen wir ja so ein paar Tools, schon sehr schön auch Bedarfsträger im C-Teile-Management durch den Einkaufsprozess

Fabian Heinrich (22:35)
Mh.

Daniel Belka (22:59)
durchführen, wo man im Grunde genommen gar nicht mehr in Katalogen wühlt als Bedarfsträger. Also stell dir vor, ich bin jetzt in einem Lager und ich möchte einen Sicherheitsschuh kaufen als Beispiel. Ich brauche einen neuen Sicherheitsschuh. Da hat man früher vielleicht in so einen Katalog sich reingewühlt und hat geguckt, welche Schuhe gibt es denn überhaupt. Heutzutage, Akaso, es schon einen Anbieter oder mehrere Anbieter. Tipps einfach ein vorne ins Frontend.

Sicherheitsschuh Größe 44. Alles klar, haben wir bestellt. ist Modell, was in der Firma am meisten getragen wird. dann Schuh kommt. Das ist ja schon so ein AI-Frontend.

Fabian Heinrich (23:34)
Ja, wenn man sich mal so überlegt, unser eigenes Nutzerverhalten verändert sich ja auch. Wenn man so guckt im Winter zum Beispiel irgendwelche Skiprodukte oder so mehr speziellere Sachen, dann kann ich jetzt ja auch heutzutage einfach so Chatchipiti fragen, so hey, was kannst du mir da empfehlen? Bekomme dann noch einen detaillierten Vergleich, das kann mir nicht mal ein Fachverkäufer so geben und bekomme dann noch angezeigt, wo ich das dann irgendwo im Internet am günstigsten kaufen könnte oder bei mir in der Nähe. Also ich meine,

Daniel Belka (23:39)
Ja, genau.

Fabian Heinrich (24:04)
dass, sagen wir mal, man hat ja irgendwie jahrelang oder jahrzehntelang propagiert, Procurement braucht diese Amazon Shopping Experience. Und ich glaube, diese Amazon Shopping Experience oder in Deutschland dann auch eine Zalando Shopping Experience, ich glaube, das ist jetzt veraltet, weil auch die Nutzer heutzutage haben jetzt keine Lust mehr, sich dadurch irgendwie kacheln, Kataloge zu klicken, auch wenn es irgendwie nicht aussieht, sondern ich kann ja alles jetzt auf Zuruf bekommen und der Zuruf analysiert mir noch alles und gibt mir noch eine Einschätzung dazu und noch Insights besser als quasi jeder Procurement Advisor oder Fachverkäufer. Also ich glaube, das ist eigentlich so ganz spannend, wie sich so das Mindset da jetzt gerade verändert, dass man komplett weggeht von diesem

Daniel Belka (24:38)
Du weißt,

Fabian Heinrich (24:59)
Amazon Shopping Experience Ansatz, mit dem ja auch vor 20 Jahren da Coupa groß wurde, die ja so gesagt haben, hey wir bringen das zu euch, diese Katalog Experience im Amazon Style, dass man da jetzt sich quasi weiterentwickelt und sagt, quasi das, sag ich mal, Procurement, Shopping muss im Chat GPT Style erfolgen, ja, wenn man das mal so salopp sagt.

Daniel Belka (25:25)
So ist es. Und so sind die Tools, die wir jetzt schon sieht, natürlich auch im Einsatz. Auch da wieder abgleich zur Realität. Die allermeisten Unternehmen haben sowas noch nicht. So einen digitalen Eingangskanal à la Chat GPT sage ich mal, für wiederkehrende Bedarfe. Aber auch da denke ich, dass die Preise einfach schnell purzeln werden, weil die Technologie sich weiterentwickelt. Das heißt, es wird günstiger werden für die Unternehmen, Systeme zu nutzen. Und vor allem sehe ich natürlich auch eine Integration irgendwo in anderen Systemen.

Fabian Heinrich (25:37)
Hmm.

Daniel Belka (25:55)
Das heißt, ich möchte ja nicht ein Tool haben, ich dann Chat-GPT-mäßig bestellen kann, noch ein Tool, wo ich dann Chat-GPT-mäßig Datenanalyse machen kann und so weiter, sondern ich möchte das alles in einem integrierten Tool haben, wo ich im Grunde genommen das ganze Thema Lieferantenmanagement, operative Einkaufsprozesse in einem Tool sozusagen habe oder in einem Frontendat.

Fabian Heinrich (26:20)
Ich glaube, ist der wesentliche Punkt, was wir jetzt auch seit Zeit solche Tools gibt, solche Nischentools vom Markt hören. Und deswegen, nachdem du hier so brandheiße News hattest, jetzt auch nochmal von unserer Seite ein interne News. Also wir als Mercanis Procurement Suite arbeiten genau an so einer Sache, die du eben so beschrieben hast. Da wird's Richtung

Daniel Belka (26:32)
Ja.

Fabian Heinrich (26:42)
Ende des Jahres vielleicht als Weihnachtsgeschenk für die Kunden dann einen Launch geben. aus dem Thema. Das Thema ist super wichtig. Man muss das Ganze als neue Chat-GPT-artige Shopping Experience darstellen, Procurement, Bedarfsträger und Demand zu verheiraten.

Und auf der anderen Seite wichtiger Punkt, man möchte ja nicht irgendwie tausend Tours, wo man jetzt noch Angst hat, wie man es integrieren soll und so weiter, sondern man möchte das ja in der Procurement Suite dann eben nativ verankert haben, wo man jetzt nicht nochmal dann irgendwelche IT-Ressourcen dann irgendwie freistellen muss und dann doch wieder lange rum tut, das irgendwie zum Fliegen zu bringen.

Daniel Belka (27:28)
Genau so ist es. Und eben wie da den Kreis auch zu schließen, die Voraussetzungen dafür sind eben natürlich Daten, gute Stammdaten, die man nutzen kann. Das ist auch bei der AI wie bei allen anderen Tools shit in, shit out. Also das heißt, am Ende des Tages brauche ich gute Daten und gute Prozesse. Dann kann ich sehr erfolgreich mich diesen neuen Technologien stellen.

Fabian Heinrich (27:44)
Ja.

Daniel Belka (27:55)
Und eben entsprechend auch eine Roadmap aufstellen, in welchen Bereichen ich mich dann da als Unternehmen weiterentwickeln möchte. Das ist dann die Grundvorraus.

Fabian Heinrich (28:06)
Ja, ich mal sehr spannend. Ich meine, du hast ja schon einiges erwähnt, wie sich der Einkauf weiterentwickeln wird in den nächsten paar Jahren. Wenn wir jetzt in zwei Jahren vielleicht widersprechen, was denkst du, wo gucken wir dann drauf? was ist so, wo du sagst, okay, das würdest du dann dir gerne erhoffen von den Einkaufsabteilungen und das wäre vielleicht nochmal so die weitere Zukunftsvision, so als Schlusswort von dir.

Daniel Belka (28:35)
Ja, also viele Einkaufsprozesse haben wir schon besprochen, sind dann digitalisiert in zwei, drei Jahren. Viel stärker digitalisiert als heute noch. Bestellungen laufen vollautomatisch ab. Wir haben eine viel stärkere Vernetzung mit unseren Lieferanten. Also wir denken eher in Plattformen. Auch Verhandlungen sind sehr faktenbasiert, Basis von Indizes geregelt. Das heißt, der menschliche Faktor wird in Verhandlungen immer weniger genutzt, vor allem

Bei Commodities oder Artikel, die auch sehr rohstoffbasiert sind beispielsweise, das kann man einfach wunderbar rechnen. sehen wir bei fortschrittlichen Kunden auch schon, dass sie da über Kostenstrukturmodelle im Grunde genommen, Stellosgrößen, dann Preise automatisch generieren mit ihren Lieferanten. Das heißt, es entsteht eine Vernetzung, es stehen Plattformen. Und die meisten Prozesse sind eben

Mit KI hinterlegt, den Menschen zu helfen. Wir werden starke Effizienzgewinne dort auch in allen Bereichen sehen, in zwei, drei Jahren, mich fest von überzeugt und können idealerweise dadurch auch in Deutschland diesen Fachkräftemangel entgegentreten. Dass wir sagen, wo heute mich immer bei jedem Projekt ein Geschäftsführer fragt, haben Sie nicht noch einen guten strategischen Einkäufer, guten Logistikleiter und so weiter und so fort, dass wir eben durch diese Prozesse

Fabian Heinrich (30:02)
Ja.

Daniel Belka (30:04)
dort auch unsere Lücken schließen können im Personal. Ich sehe es überhaupt keine Bedrohung für die Mitarbeiter, die aktuell da sind, sondern eher einen Gewinn, dass wir dort einen Boost für unsere Wirtschaft kriegen und auch wieder Wachstum in Deutschland generieren können. Das wünsche ich mir stark in zwei Jahren.

Fabian Heinrich (30:21)
Ich glaube, das ist ein super Schlusswort. glaube, der Einkauf als Wegbegleiter und Akzelerator für Wachstum in Deutschland, das ist auch was, wofür wir hier einstehen jeden Tag. Und ja, Dani, war super spannende Unterhaltung mit dir, glaube ich, hier mit den brandheißen News von noch mal umso spannender. Ich denke, tolle Ansätze und ich glaube, sind unsere Zukunftsvisionen, denke ich mal, sehr allein. Also vielen Dank für deine Zeit und schön, dass du hier warst.

Daniel Belka (30:58)
Danke Fabian für die Einladung. War toll. Vielen Dank.

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