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Von Insights zur Execution: ein Gespräch mit Nicolas Neubauer von Ivoflow – Predictive Procurement Analytics

In dieser Folge von Procurement Unplugged spricht Fabian Heinrich mit Nicolas Neubauer, dem CEO und Mitgründer von Ivoflow, über die digitale Transformation im strategischen Einkauf – und darüber, wie moderne Datenintelligenz Einkaufsorganisationen fit für Krisen und Wettbewerb macht. Nicolas gewährt spannende Einblicke in die Gründungsgeschichte von Ivoflow und erklärt, wie sein Unternehmen heute globale Industriekunden mit Milliarden-Spendvolumen dabei unterstützt, aus Daten echte Handlungsempfehlungen zu generieren.

Weitere Themen im Gespräch:

  • Der Wandel von manuellem Excel-Reporting hin zu automatisierten, datengestützten Entscheidungsprozessen
  • Warum externe Daten wie Wechselkurse, Energiepreise und Rohstoffindizes heute zentral für die Einkaufsstrategie sind
  • Wie Ivoflow interne ERP-Daten harmonisiert und mit Marktdaten intelligent verknüpft
  • Der typische Ivoflow-Kunde: produzierende Industrie mit globalen Lieferketten und hohem Spend
  • Die Synergien zwischen Ivoflow und Sourcing-Plattformen wie Mercanis – von Insight zu Execution
  • Nicolas’ Vision eines strategischen Einkaufs, der dank KI, Benchmarks und Agentenunterstützung wirklich im „Driver Seat“ sitzt

Diese Folge liefert praxisnahe Einblicke für alle, die Einkaufsprozesse datenbasiert und zukunftssicher gestalten wollen – vom CPO über Category Buyer bis zur Digitalstrategie im Procurement.

Unsere Sprecher
Fabian Heinrich
Fabian Heinrich
CEO & Co-Founder of Mercanis
Nicolas Neubauer
Nicolas Neubauer
Co-Founder & Managing Director, Ivoflow

Fabian Heinrich (00:01)

Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Procurement Unplugged. Heute mit dem CEO und Gründer von Ivoflow, Nico Neubauer. Freut mich ganz herzlich, dass du heute hier bist, Nico. Herzlich willkommen.

Nicolas Neubauer (00:15)

Vielen Dank, lieber Fabian, für die Einladung. freue mich aufs Gespräch mit dir heute.

Fabian Heinrich (00:19)

Ja, es tut sich ja einiges in unserer Procurement-Welt. Eine Krise jagt die andere. Ich meine, du bist jetzt schon seit einigen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, im Einkauf. Wäre, denke ich mal, mal ganz spannend für unsere Zuhörer zu erfahren, wie bist du eigentlich damals in den Einkauf gekommen. Das ist ja jetzt nicht so der klarste Karriereweg, den man sich wahrscheinlich als Jugendlicher überlegt.

Nicolas Neubauer (00:45)

Das stimmt wohl. Wie bin ich zum Einkauf gekommen? Eigentlich relativ klassischerweise übers Studium. Da habe ich die Vorlesung Beschaffung Logistik besucht. Da habe ich relativ großes Gefallen an dem Thema bekommen und hatte damals bei einem lokalen Tier 1 Automobilzulieferer erste Erfahrungen während einer Praxisphase sammeln dürfen. Im strategischen Einkauf ging damals um Werkzeugmanagement bei den Lieferanten.

Und habe daraufhin entschlossen, meine Bachelorphase in dem Umfeld zu machen und bin dann mit dem Bachelor zu einem amerikanischen Automobilzulieferer, TRW Automotive damals, habe dort meine Praxisphase absolviert und die ersten Berührungspunkte mit dem strategischen Einkauf.

Fabian Heinrich (01:29)

Ja, glaube, das war jetzt so vor 10, 15 Jahren. Was hat sich denn seitdem irgendwo verändert? ich glaube, hat sich ja, denke ich mal schon, wenn man Digitalisierung und generell den Einkauf anguckt, wahrscheinlich schon einiges getan. Also vielleicht könntest du noch mal kurz erzählen, wie sah der Einkauf aus im strategischen Bereich, als du angefangen hast, und wie ist das heute im Jahr 2025?

Nicolas Neubauer (01:54)

Wie sah der Einkauf vor 10, 15 Jahren aus? glaube, ein Wort, das jeder kennt, Microsoft Excel. Das war auch so mit der Beweggrund, warum ich dann vor fünf Jahren zusammen mit meinem Mitgründer Daniel Eiberflur gegründet habe. Wir fanden es immer sehr, sehr krass, dass man doch irgendwo selbst im Automobil-Zuliefererumfeld mit Milliarden von Einkaufssalumen den strategischen Spend mit einem Microsoft Tool Excel steuert.

Klar, es gab immer schon die ERP-Systeme, in denen die ganzen Stamm- und Masterdaten irgendwo gepflegt wurden, sind die Bewegungsdaten abgelegt worden sind, aber sämtliche Analysen im Einkauf, Auswertung, Potentialanalysen, Vorbereitung auf Lieferantenverhandlungen waren doch immer sehr viel getrieben durch manuelle Arbeit über Exports aus dem ERP in Excel-Reihen, Anreicherungen mit Marktdaten. Drei Tage später hat sich die Welt wieder zweimal gedreht. Die Daten haben sich verändert und man hat quasi wieder von Null angefangen und das war

Wie gesagt, so bis in meine Anfangszeit im Einkauf sehr vielhändische manuelle Analysen, sehr zeitaufwendig und auch mit der Grund, warum wir vor fünf Jahren gesagt haben, das muss besser gehen. Gerade in der Industrie, die wir heute mit Ivoflow ansprechen, die extrem hohe Einkaufsvolumina haben und der Einkauf eben auch extrem großen Einfluss hat auf den Unternehmenserfolg.

Fabian Heinrich (03:12)

Ja also zusammenfassend quasi von Exler Outlook zu Alphoflow. Genau sehr spannend. Vielleicht könntest du für die Zuhörer, die jetzt Alphoflow nicht irgendwie kennen, noch mal irgendwie kurz ein paar Worte sagen. Was macht ihr, wie lange gibt es euch, wer nutzt Alphoflow, wieso nutzt man es, was ist der Benefit?

Nicolas Neubauer (03:37)

Ja, viele Fragen. Also Ivoflow gibt es seit rund fünf Jahren. Da wir die Firma gegründet, haben das Produkt an den Markt gebracht. Wenn du uns an eine Schublade stecken wollen würdest, wäre es wohl der Bereich Spend Analytics, in dem wir arbeiten. Sprich klassische Spend-Analyse. Wir haben das Ganze aber einen Schritt weitergedacht. In der Gründungszeit von Ivoflow haben wir unheimlich viel darüber nachgedacht. Was sind denn eigentlich so die Hauptthemenfelder, die wir täglich zu bespielen haben? Und gerade in dem Umfeld.

Automobilzuliefererindustrie produzierendes Unternehmen war und ist auch das Thema der Cost-Savings, der Profitabilität immer sehr, sehr wichtig. Und wir haben uns eigentlich Gedanken darüber gemacht, wie finden wir denn heute Potenziale, ⁓ Verhandlungen voranzutreiben? Und im zweiten Schritt haben wir darüber nachgedacht, welche Daten brauche ich denn eigentlich, diese Potenziale zu heben? Und das war so bisschen die Idee, die wir damals hatten. Wie kann ich die interne Welt, auf die wir uns im Einkauf immer relativ stark fokussieren, meine interne Datenwelt mit der externen Datenwelt verknüpfen.

Wie entwickeln sich Materialpreise Markt? Wie ändern sich Einfuhrzeile, Strafzeile? Sehr aktuelles Thema. Was für eine Einfluss haben veränderte Wechselkurse auf meine Einkaufsteile? Und dann eben hinzugehen, den Einkäufern proaktiv Hinweise zu geben, wo es hier vielleicht einen Vertrag gibt, den ich nochmal anpacken kann, wo ich nochmal in die Verhandlung gehen kann, ohne eben selbst die Analysen tätigen zu müssen. Also das Thema interne Daten mit externen Daten verbinden.

Automatisiert Handlungsempfehlungen aussprechen, die im Wesentlichen darauf eben abzielen, die besten Preise am Markt zu erzielen, somit die Unternehmen zu unterstützen, profitabel zu sein und zu bleiben.

Fabian Heinrich (05:16)

Jetzt sagst du das so ganz locker und leicht. Die meisten Unternehmen haben ja schon diesen Thema, die internen Daten überhaupt zu säubern, zu harmonisieren und da irgendwie einen Sinn daraus zu machen. Ihr verheiratet jetzt noch interne mit externen. Wie macht ihr das? Wie werdet ihr überhaupt herüber die internen? Wie macht ihr das verheiratet mit den externen? Und dann wahrscheinlich noch sehr viel spannender für alle.

Welche Externdaten handelt es sich denn? Es waren natürlich wieder sehr viele Fragen auf einmal, aber glaube, super spannendes Thema, was denke ich mal wahrscheinlich sehr viele interessiert, weil den Painpoint, den Schmerzpunkt, den werden wahrscheinlich extrem viele Leute haben.

Nicolas Neubauer (05:56)

Ja, wir haben den Gedanken verfolgt zu sagen, wie sieht denn die ideale Datengrundlage aus, die ein strategischer Einkäufer eigentlich als Grundlage für seine Analysen nehmen muss. Und unsere Plattform funktioniert eben so, dass wir quasi eine idealisierte Datenbank haben für den strategischen Einkauf, die zu Beginn eines jeden Kundenprojekts natürlich erstmal leer ist. Und über Schnittstellen füllen wir diese Datenbank.

Die internen Daten sagen immer relativ viele Firmen, ja, das ist so ein großer Wust, großes Chaos. Unsere Erfahrung ist, es ist es eigentlich gar nicht. Man muss die Daten nur sauber aufarbeiten, strukturieren und auch wissen, wie man diese Daten eben interpretiert. Also haben wir schon mal die leere Datenbank halb gefüllt mit den internen Daten der Kunden. Das sind im Wesentlichen, wie gesagt, die Stammdaten und die Bewegungsdaten, die wir eben im ERP vorfinden. Das können auch unterschiedlichste ERP-Systeme sein.

Viele unserer Kunden haben historisch viele Merchant Acquisition gemacht. Das heißt, nicht alle Unternehmensbereiche laufen auf dem gleichen ERP-System oder auf der gleichen Instanz. Auch ein Thema, was wir behandeln können. Und dann die externen werden eben genauso über Schnittstelle eingeführt. Da haben wir direkte Schnittstellen zu verschiedensten Marktdatenanbietern, auch etablierte Firmen, mit denen die Unternehmen heute schon teilweise arbeiten. Das ist, ein paar Beispiele zu nennen, die Firma Xe in Toronto.

Worüber wir 29.000 Wechselkurspaare täglich updaten. Das ist die Firma Simply Duty in London, über die wir täglich aktualisierte Einfuhr- und Strafzollwerte für die harmonisierten Standardtarifcodes reinbekommen und dann eben etliche Verbindungen zu Anbietern, die eben Indices wie Vormaterialpreisentwicklung, Energiepreisentwicklung, Lohnkostenentwicklung etc. anbieten. ⁓

Dann ist die Datenbank auch schon gefüllt mit der externen Dann kommt so bisschen unsere Magic ins Spiel, wie wir dann im Hintergrund eben Kostensstrukturen innerhalb der einzelnen Warengruppen aufbauen und dann immer beobachten, wie verändern sich die internen Daten beim Kunden auf der einen Seite, wie verändern sich die externen Daten an den Märkten auf der anderen Seite.

Fabian Heinrich (07:50)

Ich das heißt.

Nicolas Neubauer (08:11)

Und über gewisse Parameter und Thresholds werden dann wie gesagt Nutzerbenachrichtigungen generiert, wenn zum Beispiel durch sinken der Energiekosten ein Potenzial ist, Teilepreisen nachzuverhandeln.

Fabian Heinrich (08:23)

Ihr geht quasi immer vom Artikel aus, vom Material und nicht vom Supplier unbedingt. Somit habt ihr quasi das Matching Intern Extern auf Lieferantenebene gar nicht, weil ihr immer vom Teil ausgeht.

Nicolas Neubauer (08:37)

Genau, wir gehen immer von der Artikelnummer aus und aggregieren das natürlich hoch auf die verschiedenen Aggregationsebenen Lieferant, Teilfamilie, Warengruppe, Warengruppencluster, Region, Land, Aber das ist bei uns eher der zweite Schritt. Also wir fangen immer ganz unten an. Eigentlich sogar noch unterhalb der Teilnummer beim Kostentreiber innerhalb der Einzelnen.

Fabian Heinrich (08:57)

Okay. Und ich meine, wer wäre dann so ein typischer Ivoflow Nutzer oder Kunde?

Nicolas Neubauer (09:04)

Kunde, eigentlich jedes Unternehmen, was am Ende vom Tag ein physisches Produkt herstellt und im besten Fall auch gewisse Losgrößen einkauft. Also die Manufaktur ist jetzt klassischerweise nicht unser Kunde, aber Konsumgüter, Automobil, Zuliefererindustrie, Automobilhersteller, Baumaschinenhersteller. Das sind so klassischerweise Eivorflow-Kunden, wo auf der einen Seite hohe Losgrößen da sind, mehrjährige Projektlaufzeiten eben da sind.

Und auf der anderen Seite auch oft die Profitabilität der Firmen nicht gerade die beste ist, weil es einfach ein sehr kompetitiver Markt ist.

Fabian Heinrich (09:40)

Also brauche ich einen gewissen Spend, dass ich sage, Eimoflow macht erst ab, was ich 100 Millionen Procurement Spends sind oder vielleicht noch viel viel mehr oder sagt ihr eigentlich, solange jetzt die einzelne Losgröße groß genug ist, ist der ganze Spend eigentlich jetzt nicht so wichtig.

Nicolas Neubauer (10:00)

Das ist bei uns tatsächlich schon so ein kleines Kriterium. sage jetzt mal unser kleinster Kunde hat ein Einkaufsvolumen von rund 500 Millionen Euro. Und bei den größten Kunden sind wir da schon im zweistelligen Milliardenbereich unterwegs.

Fabian Heinrich (10:10)

Ja. Das ist dann doch so gehobener Mittelstand, Enterprises, produzierendes Gewerbe, Automotive, Konsumgüter, auch Chemikus oder würde da die Daten bleiben?

Nicolas Neubauer (10:27)

Das ist sicherlich auch ein interessanter Bereich für uns. Vielleicht noch mal ein Kommentar zum Thema, welchem Spend macht Sinn. ist jetzt nicht, dass wir uns zu fein dafür sind, irgendwie mit Unternehmen zu arbeiten, die nur 50 Millionen Euro Einkaufsvolumen haben. Aber man kann, glaube ich, an dem Einkaufsvolumen relativ gut festmachen, wie international ist ein Unternehmen auch aufgestellt und wie ist die Komplexität. Wir lösen ja mit unserem Tool eine gewisse Komplexität, wie es wahrscheinlich jedes Softwaremarkt am Ende vom Tag tut.

Und die Komplexität bei unseren Kunden kommt eben daher, dass sie international viele verschiedene Produktionsstandorte haben in verschiedenen Ländern, dass sie globale Lieferketten haben und, und, und, und. Und daher sagen wir so ein die magische Grenze ist irgendwo 500 Millionen, denn das sind dann in der Regel schon Unternehmen, die zumindest mal vier, fünf, sechs globale Produktionsstandorte haben, sehr, sehr global aufgestellte Lieferketten etc.

Fabian Heinrich (11:20)

Also ich meine, wenn ich das jetzt noch irgendwie kombiniere mit jetzt irgendwie einem Risiko oder ISG Tool, dann habe ich ja quasi das komplette galaktische Wissen, sage ich jetzt mal, und kann dann wirklich auf aktuelle Krisen richtig agieren. Dann bin ich nicht mehr die ganze Zeit am reagieren, sondern bin auch wirklich zum ersten Mal irgendwo im Driver Seat.

Nicolas Neubauer (11:46)

Absolut. Und das geht auch so bisschen ein paar werden in die Richtung, wo wir unsere Produktvision sehen in den nächsten Jahren. Am Markt gibt es unheimlich viele tolle Lösungen. Ihr seid sicherlich eine davon. Aber es fällt in Firmen, glaube ich, unheimlich schwer, die Informationen und die Insights, die Sie aus diesen verschiedenen Lösungen bekommen, irgendwo am Ende vom Tag zu streamline und dann in Maßnahmen zu übersetzen. Deswegen haben wir es uns eigentlich zur Aufgabe gemacht.

UÜer Schnittstellen nicht nur unbedingt Daten vom Markt abzugreifen, die beispielsweise Preise beeinflussen, aber zum Beispiel auch Hinweise geben über Lieferanten, die risikobehaftet sind, Finanzrisiko haben oder Themen, dann wirklich kontinuierliche Hinweise geben zu können, zu sagen, hier kannst du Geld sparen, hier solltest du aufpassen, da rutscht ein Lieferant gerade in ein finanzielles Niveau, was nicht mehr ganz so gesund ist.

Wir haben hier gerade ein geopolitisches Thema in der Region ABC. Dort sitzen die und die Lieferanten von dir und das bedeutet eben, dass du gerade, weiß ich nicht, 100 Millionen Euro Spend hast, die at risk sind und dann aber auch gleichzeitig noch Hinweise darüber geben, wie mein aktuelles Inventory-Level ist, was wirklich kritisch wird, wo ich Alternativlieferanten habe etc. Und das wollen wir eben nicht alles selbst entwickeln und selber bauen, sondern eher so der intelligente Layer sein über den

Bestandssystem unserer Kunden und die Daten aus den verschiedensten Pools, ERP, Marktdaten, SAM, Risikotool etc. eben in einer Plattform zu konsolidieren und dann eben die Daten entsprechend zu verarbeiten, Hinweise auszugeben. Und der Einkäufer wird nach wie vor am Driver Seat sein und sich dann eben von den Maßnahmen, die wir generieren, die aussuchen, die für ihn am relevantesten sind, weil ein großes Saving Potenzial dahinten dran steht oder auf der anderen Seite auch vielleicht ein Risiko dahinter steht, was einen großen negativen Einfluss hat.

Fabian Heinrich (13:40)

Ja, super spannend. glaube, das ist ja genau das Thema. meine, auf der einen Seite hat jeder Angst vor großen Integrationen und dass quasi Tools miteinander irgendwie dann kommunizieren müssen. Auf der anderen Seite, wenn man es als moderne Lösung Technologie und Bidder richtig macht, dann sieht man ja im Sales und Marketing, wie super das funktionieren kann. Wenn ich mir im Sales Force, im Hubspot eine neue App einschalte, die mir dann nochmal neue Intelligenz und Daten da bringt.

Und ich meine, ist ja altbekannt, dass Saison-Marketing technologisch von den digitalen Anbietern, den Procurement, so zehn Jahre voraus sind. ich glaube, ähnlich ist das Beispiel, was du skizziert hast. Man hat die ganze Intelligenz, quasi externe, interne Daten. Wie muss ich jetzt wie handeln? Trump erhöht die Zölle. Was hat das für einen Impact auf mich? Beziehungsweise Handelskrieg, China, USA.

Muss ich irgendwie Sourcing, Reshifting nach Mexiko. Das ist natürlich super, aber ist natürlich auch nur, sagen wir mal, die halbe Seite, weil das andere Thema ist natürlich dann die Execution. Die Execution wäre natürlich dann irgendwie in einem System wie jetzt Makanis beispielhaft, wo ich dann sagen kann, okay, ich bekomme jetzt gleich die Realtime-Nachrichten von Eibowflow da rein.

Ich dann Hoppla, ich agieren, muss ich jetzt einen neuen Lieferant suchen im Mexiko, man kann es sich 5, 6 vor und geht dann direkt in den Qualifizierungsprozess, kann die dann qualifizieren und danach dann natürlich auch direkt das Sourcing machen. Ich glaube, das ist wirklich, denke ich mal, die Einkäufer auch eine Neuheit, dass quasi dann zwei so intelligente, moderne Systeme dann so nahtlos zusammenspielen können. Das ist ja schlussendlich was, sich die Einkäufer seit Jahren wünschen, da dann wirklich im Driver-Seat zu sitzen von quasi Marktintelligenz, Insights bis dann runter zur Execution.

Nicolas Neubauer (15:44)

Absolut, da schreibe ich zweimal das Thema, dass die Marketing- und Sales-Tools, die Einkaufstools wahrscheinlich heute nicht mehr ganz sehen, aber mit Sicherheit sieben, acht Jahre voraus sind. Und auch das Thema, was du gerade gesagt hast, von den Insights muss es dann in die Execution gehen, daraus auch Smart-Tools. Ja, absolut.

Fabian Heinrich (16:05)

Ja, meine, seht ihr da jetzt deutlich Zuwachs jetzt in letzten Monaten? Wir sehen es ja täglich in den Nachrichten, irgendwie Handelskrieg und Zoll und globale Krisen. Merkt ihr da, dass vermehrt Kunden jetzt auch auf euch zukommen, sagen, hey, ich muss das irgendwie in den Griff bekommen, bei mir ist Chaos mit den Daten und

Wir verlieren da irgendwie unsere Cross-Marchen im Moment und wir brauchen jetzt Evo Flowers in Retta.

Nicolas Neubauer (16:37)

Absolut. Ich würde sogar sagen, ein bisschen das Thema Savings are sexy again. Ich hatte ja zuerst gesagt, wir haben gegründet vor rund fünf Jahren. Das war die Zeit der Corona-Pandemie. Danach hatten wir das Thema mit dem SUS-Kanal. Dann hatten wir den Energiepreis-Schock. Dann hatten wir den Krieg in der Ukraine, etc. Das war eine Zeit in der sich Markt relativ stark auf Tools im Bereich Risk Resilience fokussiert hat. Und jetzt merken wir gerade, dass da ein enormer Trend wieder in die Richtung geht. Wie kann ich jetzt wieder meine kommerziellen Daten nutzen? ⁓ auf der einen Seite zu verstehen, kaufe ich noch auf einem guten Marktpreisniveau ein, weil ich glaube, das Verständnis haben viele Firmen mittlerweile verloren. Ganz einfach, weil die Märkte so extrem volatil waren die letzten fünf Jahre.

Und auf der anderen Seite auch, ⁓ neue Ideen zu generieren, Verhandlungen nach vorne zu bringen. Also im Moment spielt uns die aktuelle Marktlage eher in die Karten.

Fabian Heinrich (17:36)

Ja, ich glaube auch gute Punkte, was du angesprochen hast mit risk and resilience. glaube bis dato viele Unternehmen, die schon so tools haben, die haben es ja immer so als stand alone genutzt und haben es dann einzeln so gedacht. Aber ich glaube, das was du vorher so gesagt hast, das ist entscheidende Punkt, dass man daraus diese Maßnahmen entwickelt und dann real time in die Execution geht. Weil ich glaube, dann bin ich wirklich im

Dann bin ich wirklich im Driver Seat und dann wird es mir wirklich spannend, weil dann mit der Kombination aus ich sag's mal so Insights Intelligence auf der einen und modernen S.A.M. Sourcing auf der anderen Seite kann ich natürlich Risk Resilience end to end decken. Und ich glaube das macht es ja gerade für Unternehmen so spannend, nicht nur die Bobbenleien zu schützen, sondern auch Aktiv Profits damit zu generieren.

Nicolas Neubauer (18:29)

Absolut. Und vor allem auch gerade in dem Bereich, wo ihr unterwegs seid, Fabian, SRM, Sourcing etc.

Das war früher teilweise, wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung spreche, den Unternehmen so große, zeitaufwendige, komplexe, nicht end-to-end digitalisierte Prozesse, dass man tatsächlich öfter mal die Entscheidung getroffen hat, auch wenn wir jetzt hier potenziell einen super wettbewerbsfähigen neuen Lieferanten hätten für ein gewisses Produkt, Service, Dienstleistung, was auch immer.

Ist man da teilweise trotzdem noch bei den Bestandslieferanten geblieben, weil man einfach gesagt hat, hier, wenn ich jetzt acht Monate meinen Lieferanten onboarden muss und meinen Sourcingprozess gestalten muss, dann ist das Projekt schon wieder abgeschlossen fast. Und das war auch noch so Thema, wo ich mich gut dran erinnern kann, dass wir da tatsächlich öfter vielleicht aus der Business-Sicht nicht die richtige Entscheidung getroffen haben, weil es einfach die Technologie nicht zugelassen hat, schnell genug zu agieren. Sowohl im Scouting, als auch im Sourcing, als auch im onboarding.

Fabian Heinrich (19:30)

Ja, jetzt haben wir da gut die Spannung geschlossen zu, wie es dann wieder bei dir und deinem Job vor 10, 15 Jahren war. Ich glaube, wir beide haben jetzt gerade die letzten 10 Minuten sehr gut skizziert, was ist aktuell schon möglich, wie kann man aktuell mit dem richtigen Tooling dann auch die Einkäufer, ich würde nicht sagen als Krisenmanager, sondern fast schon irgendwie

Ja, thriving to the crisis, quasi enablen, ja, mit den richtigen Daten, der richtigen Intelligenz und der Execution dann darauf folgend. von daher gibt es da irgendwie Punkte, wo du sagst, okay, wenn wir jetzt in zwei, drei Jahren wieder hier sitzen oder von 2005 Jahren, wie siehst du da quasi, dass die Vision sich weiterentwickelt insgesamt im Einkauf?

Nicolas Neubauer (20:22)

Auf der einen Seite wird sich herausstellen, ob wir alle gute Arbeit gemacht haben und alle Integration so seamless hinbekommen und das Ecosystem immer weiter und größer aufbauen können. Ich glaube, werden wir in zwei, drei Jahren spätestens verstehen. Auf der anderen Seite noch ein ganz interessanter Punkt, das auch wieder so bisschen die Brücke schlagen zum Sales.

Eine Vertriebsorganisation kann immer gemessen werden, klar, Umsatzwachstum, aber auch zum Beispiel am Thema Market Share. Also ich kann jetzt meinen Umsatz verdoppeln als Vertriebsorganisation, habe aber in der gleichen Zeit 30 Prozent Market Share verloren, weil der Markt einfach riesengroß geworden ist. Das heißt, ich habe immer externe Faktoren, womit ich den Erfolg von einem Vertrieb beispielsweise messen kann. Im Einkauf werde ich gemessen am Budget und an meiner Saving Performance. Bis heute nie die Möglichkeit gehabt, mich wirklich zu vergleichen.

Wo stehe ich denn im Vergleich zu meinen Wettbewerbern in meiner Industrie? Wer sind meine Top 5 Wettbewerber und wie performen die im Einkauf? Und ich glaube dadurch, dass wir jetzt so viele Daten sammeln können, werden wir auch sicherlich die Möglichkeit haben, eine Art Indieindex zu entwickeln innerhalb dieser ganzen Lösungen, ⁓ auch die Einkaufsorganisation vergleichbar zu machen. Und das gibt vielleicht noch mal einen komplett neuen Wind in, wie werden Ziele definiert im Einkauf?

Weil aktuell wie bereits gesagt die klassischen 3, 4, 5 Prozent Savings, man jedes Jahr bringen muss oder die Budgets, die eben eingehalten werden müssen, gibt aber nie einen Rückschluss darauf, wie gut oder wie schlecht bin ich denn im Vergleich zu meinen Top-Bet-Bewerbern, was wir im Vertrieb sehr, sehr gut können, weil es die Größe des Marktes messbar gibt und ich weiß nicht, wie groß meine Anteile sind.

Fabian Heinrich (22:07)

Ja, denke ich mal, super spannender Punkt, vor allem so aus operationaler Prozesssicht. Ich messe ja jeden Vertriebler, habe das alles quasi komplett transparent und wahrscheinlich weiß wo wir im Einkauf dann auch hinkommen. Ich glaube, ein anderer Punkt noch so zum Nachdenken, so aus technologischer Sicht, ich meine, wir machen ja auch viel mit KI-Agenten und

Ich könnte mir schon vorstellen, dass in ein paar Jahren KI-Agenten dann über Tools hinweg genutzt werden könnten. Gerade moderne Tools, die sehr nativ integriert sind, dass du dann über ein Tool hinweg, quasi nach den latest insights aus den Ivoflow-Daten im Mechanis einen Agenten fragen kannst, der daraus dir wiederum im Mechanis automatisiert Maßnahmen anlegt und man diesen, mal,

Junior Category Buyer, den ich immer mit so einem KI Agenten gleichsetze, dass man den dann weiterentwickelt hat zu einem Senior Category Buyer, der sich die Daten aus Ivoflow zieht und dann schon für mich die richtigen Aktionen startet in der Execution im Bacanis. Das hat ja nochmal einen riesen Mehrwert, das nimmt mir nochmal viel mehr Arbeit ab. Und ich bin eigentlich quasi nur noch der strategische Observer, der im Zweifel eingreift, oder der Orchestrator, aber die Arbeit läuft eigentlich für mich durch.

Nicolas Neubauer (23:39)

Gehe ich mit, ich denke, es wird immer noch im strategischen Einkauf irgendwo ein Teil vom Spend bleiben, der einfach eine gewisse Komplexität, der immer noch der, ich sag mal, Human-to-Human-Interaction sehr wichtig sein wird, die große strategische Verhandlung mit den wichtigen Technologiepartnern etc. Aber ich glaube, die Zeit das ganze Thema sehr intensiv zu behandeln, können wir uns dadurch eben schaffen, dass wir ich sag mal, die detail and Geschichten eben automatisiert auch verhandeln können und ausschreiben können und eben auch automatische Vergabeentscheidungen treffen können.

Das ist, ich, auch noch ein sehr spannendes Thema. Ich denke nicht, dass wir 100 Prozent den ganzen Einkauf durch Spots ersetzen, aber dadurch eben die Möglichkeit haben, am Headcount eben zu reduzieren oder dem stehenden Headcount eben den Freiraum geben, wirklich strategisch zu arbeiten. Ich glaube,

Wenn wir da mal eine Umfrage machen würden, wie groß ist der wirklich der strategische Anteil der Arbeit bei jemandem im Einkauf, der irgendwo Strategie im Titel kommt man wahrscheinlich nachher zu einer Auswertung, wo vielleicht 10-20 Prozent am Fach irgendwo wirklich strategisch fokussiert gearbeitet wird und der Rest ist tatsächlich immer noch manuelle Datenanalyse, operative Aufgaben abwickeln, viel Kommunikation etc. Und ich glaube, das wird nochmal ein spannender Punkt.

Wenn wir da viele Blindleistungen rausnehmen können und dann die Organisationen empowern können, sich da wirklich auf die strategische Arbeit zu fokussieren.

Fabian Heinrich (25:08)

Definitiv. ich glaube, das Schlusswort hätte nicht besser sein können, Organisation empowern und sich auf die strategische Arbeit zu fokussieren. Und ja, vielleicht für unser nächstes Webinar oder Podcast, vielleicht haben wir dann Ergebnisse zu dieser Umfrage und können das noch bisschen genauer.

Beleuchten. Ja, Nico hat super Spaß gemacht. Vielen Dank für deine Zeit. echt tolle Einblicke in die Tiefe von eurer Lösung und vor allem aber auch die Symbiose mit Systemen wie unserem. Und ja, ich hoffe, den Zuhörern hat es auch sehr gefallen. Vielen Dank.

Nicolas Neubauer (25:47)

Vielen Dank.

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